Freitag, 10. April 2020

April: Herzzopfig

Irgendwie habe ich grade einen Run mit Zopfmustern... 😅 und dies ist die vierte Socke in Folge "cuff down", also (für uns im deutschen Sprachraum) klassisch vom Bündchen nach unten gestrickte Socke.

Und weil ich es grundsätzlich immer gut finde, etwas für mich neues zu lernen, und falls es Euch auch so geht oder Ihr einfach unsicher seid, was die komische Frau im Internetz da überhaupt meint: ich habe Videos von verschiedenen talentierten Strick-YouTuber*innen eingebunden, die bestimmte Dinge sehr gut zeigen und erklären.




Fertige Socken, nicht gespannt.



Die technischen Daten:


Fürs Bündchen habe ich 48 Maschen im Altnorwegischen Anschlag angeschlagen und für 10 Runden 1 rechts, 2 links, 1 rechts gestrickt.


Das Rippmuster vom Bündchen geht glatt in das Zopfmuster über. Ich bin ein bisschen stolz auf meine Übergangsrunde.


Für einen guten Übergang ins Muster habe ich ein wenig gepfuscht; mein Übergang vom Bündchen zum Muster war auf der Vorderseite 1 rechts, 2 links,1 rechts, einen aus dem Querfaden zunehmen, 1 rechts, 2 links, 1 rechts, ssk, 4 rechts, zwei rechts zusammenstricken, 1 rechts, 2 links, 1 rechts, eine aus dem Querfaden zunehmen, 1 rechts, 2 links, 1 rechts.

Die Beinrückseite habe ich  weiter im Rippenmuster gestrickt.

Die Übergangsreihe auf der Vorderseite sorgt dafür, dass das Rippenmuster sich optisch exakt mit dem Zopfmuster verbindet.

 Für die Maschenzunahme habe ich ein gutes Video von eliZZZa eingebunden; die Zunahme ist schnell und einfach gestrickt, aber umständich zu erklären:




Nach sieben Zopfrapporten habe ich mich an die Ferse gemacht; die Ferse habe ich glatt rechts über die Beinrückseite gestrickt, also über 24 Maschen.


Meine modifizierte Bumerangferse, schön rund und ohne Löcher. 😀


Diese Ferse habe ich mit shadow wraps gestrickt; die sind relativ ungewohnt, aber simpel zu stricken und ergeben eine saubere verkürzte Reihe ohne unelastisch zu sein oder hässliche Löcher.
Ich verlinke ein Video von Maschenmarie; sie strickt eine andere, auch sehr schöne und gut sitzende Ferse, vor allem zeigt und erklärt sie aber die Technik sehr gut:




Meine modifizierte Ferse wird wie folgt gestrickt:
1. Reihe (Hinreihe): bis zur letzten Fersenmasche stricken, shadow wrap und wenden.
2. Reihe (Rückreihe): bis zur letzten Fersenmasche links stricken, shadow wrap und wenden.
3. Reihe (HR): bis zur letzten Fersenmasche vorm shadow wrap stricken, einen neuen shadow wrap machen, wenden.
4. Reihe (RR):
bis zur letzten Fersenmasche vorm shadow wrap stricken, einen neuen shadow wrap machen, wenden.
Reihe 3 und 4 wiederholen, bis links und rechts je 8 shadow wraps auf der Nadel sind und 8 rechte Maschen in der Fersenmitte.

Der erste Teil der Ferse ist fertig. Jetzt ein Käffchen zur Stärkung, und dann weiter: zwei komplette Runden rechte Maschen, die shadow wraps dabei abstricken.
Am Fersenbeginn kurz pausieren - ole ole, das war Teil 2 dieser Ferse!

Auf in den Endspurt!
1. Reihe (HR): 16 Fersenmaschen stricken, ein shadow wrap, wenden.
2. Reihe (RR): 8 Fersenmaschen stricken, ein shadow wrap, wenden.
3. Reihe (HR): bis zum shadow wrap stricken, diesen abstricken, die nächste Masche zum shadow wrap machen und wenden.
4. Reihe (RR): bis zum shadow wrap stricken, diesen abstricken, die nächste Masche zum shadow wrap machen und wenden.
Die Reihen 3 und 4 wiederholen, bis nur noch am Fersenanfang und Fersenende je ein shadow wrap liegt.

Ab jetzt wieder in Runden stricken, die shadow wraps dabei abstricken.

Tataaaaaa! eine schöne und gut sitzende Bumerangferse ohne fiese Löcher.

Den Fuß habe ich jetzt 18 cm lang gestrickt, ab da dann mit der Bandspitze begonnen.

Bei dieser habe ich das Muster weitergeführt und sie stumpf mit 16 Maschen gesamt geschlossen; da ich für den klassischen Maschenstich zu doof bin, habe ich die Socke auf links gezogen und im Finchley graft geschlossen; der ist optisch mit dem normalen Maschenstich (Kitchener stitch oder grafting) identisch, aber sehr viel einfacher, finde ich.

Ich verlinke ein englischsprachiges Video von Roxanne Richardson - keine Bange, wenn die Fremdsprachenkenntnisse eher mau sind, sie zeigt die Technik sehr klar!



Stumpfe Bandspitze, im Finchley Graft geschlossen. Der normale Maschenstich funktioniert natürlich genauso gut. ;)



Durch den Ripp- und Zopfmustermix sieht die Socke sehr eng aus..


...ist sie aber gar nicht! 😁



Insgesamt war dies eine schnelle, schöne Socke mit eingängigem Muster.
Auch das Garn hat Spaß gemacht beim Verstricken.