Eigentlich wollte ich zum Pride Month 2021 wunderbare Entrelacsocken in Regenbogenfarben stricken.
Gut, das habe ich auch zu etwa einem Viertel 😆 - ich hatte toe up begonnen, zwischendurch gewissenhaft die Fäden vernäht... und dann festgestellt, dass dieses eine Socke mit mindestens Größe 47 geworden wäre, weil ich im Überschwang der Begeisterung zuviele Rapporte gestrickt habe... jetzt ist die halbe Regenbogensocke ein Regenbogenkuschelkissen für Klaus-Dieter, den kleineren meiner Meerschweinmänner (der Große, Herbert, frisst alles an).
Also "musste" eine neue Idee her.
Da ich noch eine 3/4 Kone mit Supergarne Aktiv 4fach Rainbow habe, das schöne mittelschmale Streifen bildet und mehrere Modelle von Sybil R in der Queue, habe ich mich für den Querverweis entschieden.
Sybils Blog ist eine ausdrückliche Leseempfehlung - die Frau ist genial!
Neben tollen Socken, oft mit verkürzten Reihen oder Intarsien gearbeitet, finden sich vor allem auch ungewöhnlich und clever konstruierte Handschuhe.
Gestrickt habe ich mit 64 Maschen auf Nadelstärke 2,5.
Die Socke wird toe up gestrickt.
Statt Sybil Rs Spitze habe ich meine Lieblingsversion für runde Toe up-Spitzen gestrickt.
Dazu schlägt man ein Viertel der Gesamtmaschen im JMCO (oder dem persönlichen Lieblingsanschlag) an - hier also 16 Maschen; 8 auf beiden Nadeln der Rundnadel.
Jetzt 4 Maschen je Runde zunehmen (jeweils nach der ersten und vor der letzten Masche auf beiden Nadeln), bis die Hälfte an Gesamtmaschen erreicht ist; bei mir also 32, 16 auf jeder Nadel.
Jetzt immer abwechselnd eine Runde glatt rechts, eine Zunahmerunde, bis alle Maschen komplett sind - 64 Maschen, 32 ja Nadel.
2 Runden glatt rechts.
Dann beginnt der erste Short Row-Teil, der dreieckig geformt ist.
Sybil hat mit Shadow wraps gearbeitet - bei mir sehen die im ungedehnten Stoff etwas bucklig aus, getragen sind sie nahezu unsichtbar.
Wen das stört: rein optisch gefallen *mir* Doppelmaschen alias German Short Rows besser, aber ich habe die erste Socke jetzt nach Anleitung gearbeitet, also muss die zweite auch so gemacht werden.
Beim Tragen ist wie gesagt kaum ein Unterschied zwischen Shadow wraps und Doppelmaschen zu sehen, nur an der "leeren" Socke.
In diesem Teil wird übrigens regelmäßig zugenommen - das muss so, damit der diagonal gestrickte Teil nicht zu eng wird.
In der Anleitung wurde die Zunahmemethode nicht präzisiert, ich habe aus dem Querfaden zugenommen.
Ich hatte am Ende des ersten Short Row-Teils 72 Maschen auf den Nadeln.
Der Diagonalteil könnte ggfs gekürzt werden, wenn die eigene Maschenprobe stark von Sybil Rs abweicht oder man für kleine Schuhgrößen strickt - ich bin gut ausgekommen.
Der zweite Short Row-Teil ist wieder dreieckig und wird in Reihen gestrickt, dabei werden die im ersten Teil zugenommenen Maschen wieder gleichmäßig abgenommen.
Darüber wird dann, bis zum Fersenbeginn, wieder glatt rechts in der Runde gestrickt.
Ich wollte die Streifen nicht unterbrechen und habe eine nachträglich eingestrickte Ferse gearbeitet.
Dazu einen glatten Garnrest, möglichst in Kontrastfarbe, mit einer Hilfsnadel einmal über alle Fersenmaschen stricken.
Direkt nochmal, mit dem Arbeitsgarn und der freien Seite der Rundnadel, über die exakt gleichen Maschen stricken.
Darüber habe ich solange glatt rechts gestrickt, bis das Sockenbein für meinen Geschmack lang genug war, ein 1x1-Bündchen drübergesetzt und im Interlock Bindoff abgenäht.
Für die Ferse dann den Hilfsfaden rauspopeln, die Maschen dabei auffangen und 3 Runden glatt drüberstricken; dabei mitzählen, ob alle Maschen (bei mir 64) da sind, keine zuviel, keine zu wenig, keine gefallen - das sonst ausgleichen (ich nehme meistens am Rand zusätzliche Maschen aus dem Querfaden auf, um keine Löchlein zu haben).
Nach den 3 Runden habe ich eine Propellerspitze gestrickt.
Alles sauber vernähen und auf zu Socke #2!